Heute ist der 12. März und als ich heute mit dem Lauftraining begann, waren es gut 16° C.
Warum das wichtig ist? Weil ich mich nicht erinnern kann, das es jemals an einem 12.März mittags so warm war. Heute früh war noch Wind. Die Hühner hab ich dazu angehalten, Windjacken und Schals anzuziehen… mitzunehmen… okay, ihnen gesagt, das sie “Selbst Schuld sind, wenn sie krank werden und nicht zur Geburtstagsparty/zum Segeln/zur Geige gehen können”…
Somit entschied ich mich für den auf dem Plan stehenden langen, langsamen Lauf (LLL) für eine Dreiviertelhose (schwarz) und ein dünnes Langarmshirt (dunkellilablauschwarz)… und schon nach einem Kilometer war klar: das ist viel zu warm!
Mit jedem Schritt weiter fühlte ich in mich rein: “Zu warm? Zwickt es irgendwo? Soll ich umdrehen? Mist, jetzt rutscht die Hose auch noch! Warum mach ich das eigentlich? Sch*** Idee – Halbmarathon, ich? Und dieses lange, langsame Laufen… ist solo langweilig.” Es half nix mich daran zu erinnern, das mir das Laufen Kraft gibt für den Alltag. Im Moment wollte ich das einfach nicht hören. (Dazu in einem anderem Beitrag sicher mal mehr). Leicht laufen, schnell laufen, aus der Puste kommen und hinterher richtig erledigt daheim ankommen und fühlen, was ich getan habe. Aber der Plan sagt: Lang. Langsam. Langweilig.
Und irgendwann machte es dann KLICK! Laut und deutlich. Hörte ich. Spürte ich.
Was war passiert? Beim sinnieren über diesen absoluten Fehlkauf (SeamlessTights vom Kaffeeröster) merkte ich etwas, das ich lange nicht mehr gespürt hatte: Reibung! Der geneigte Leser fragt sich sicher: “Reibung? Spinnt die?” Ich hab auch nicht geglaubt, das ich JEMALS froh sein werde über Reibung, spürbare Reibung (und dann auch noch darüber reden, äh schreiben werde). Wer wie ich schon einige Stadien der Figurtransformation hinter sich hat, verliert irgendwann das Gespür für sich und seinen Körper. Kleidung wird vorwiegend nach dem Kriterium “passt!” satt “gefällt mir (an mir)” gekauft.
In den letzten Monaten hab ich einiges an Masse verloren. Langsam sieht das meine Umwelt, noch langsamer sah ich es selbst. Und heute? Was war heute? Heute bemerkte ich, das die Oberschenkelinnenseiten nicht mehr vollflächig aneinander vorbeiwaberten – nein, mittlerweile gibt es eine deutlich kleinere Kontaktfläche, wo Links und Rechts sich treffen. Und beim Laufen eben aneinander reiben. Ja, ich freu mich darüber!
Schlußfolgerung: Bald kann ich in “Kurz-Kurz” laufen, ohne meine Mitmenschen auf der Strecke nach einem Walfänger telefonieren zu lassen. Oder nach der Geschmackspolizei. So langsam kommt da was in Form. Ich komme in Form. Von außen, aber erst recht von innen. Ich freu mich drauf!
Kurz und knackig – da will ich hin.
Kurz und knackig laufen.
Aber eben auch in kurzer Kleidung.
Und darin eher knackig als wabbelig aussehen.
Glückwunsch. So langsam machst du mir mit deiner Zielstrebigkeit ein bischen Angst. 😉
Danke dir, Irene. Ich hab auch Angst vor mir. Aber es passt grad alles. Gut.
Hurra, weiter so! Gut geschrieben, Minerva – und die Sache mit der SeamlessTight kann ich 100% bestätigen – ich zieh sie nur noch zum Krafttraining im Studio an 🙂 Laufen geht damit mal überhaupt gar nicht. Zumindest bei mir. Und ich beneide dich um die 16 Grad, da bin ich noch weit entfernt davon. Egal, ich laufe trotzdem in 3/4-Hosen 😉
Danke dir! Ab 4° wird in 3/4 gelaufen – außer es ist waagerechter Wind 😉
Klasse, weiter so! 🙂 Schöner Blog!
Ich gehöre beim Laufen eher zur Zitterfraktion, ich laufe auch im zweistelligen Bereich noch lang/lang. 😉 Hab heute nur großzügig auf die Mütze verzichtet bei den etwa 10 Grad die es vorhin noch waren. 😀