Schon vorbei – 24 Stunden Lauf in Rodgau

Fast ein Jahr lang darauf hin gefiebert – und nun ist er schon wieder ein paar Tage vorbei: der 24 Stunden Lauf in Rodgau/Dudenhofen. Was soll ich sagen? Es war einfach klasse!

Bereits am Freitag Abend war unser Auto gepackt, die Mitreisenden Carsten und Lisa bezogen in unserem Gästezimmer die Schlafcouch und wir fielen alle hundemüde und voller Erwartungen in die Betten.

aufstehen

Der Plan war: 5:30 aufstehen, um gegen 6:00 Uhr von uns aus loszufahren. Natürlich war ich viel zu früh wach und somit war um 5:24 Uhr der Frühstückstisch gedeckt, der Kaffee tröpfelte in die Tassen und es war an der Zeit, die anderen drei aus den Federn zu holen.

6:00 Uhr – der zweite Wagen

Hej, wir haben es geschafft, um sechs Uhr tatsächlich startklar zu sein. Der zweite Wagen unserer Reisegruppe stand pünktlich vor der Tür und es konnte – nach “ach, ich geh dann doch noch mal …” des einen oder der anderen – losgehen. Laut Navi haben wir eine Fahrzeit von gut 2:17 vor uns. Auf der Autobahn ist das Wetter sehr durchwachsen. Zwischendurch regnet es, wir blicken – sofern nicht schlafend – in ein nebliges Tal nach dem anderen. Super. Regen und Nebel waren doch gar nicht angesagt – mittags heiß und sonnig, für Abends eine Gewitterwarnung mit perfektem Laufwetter im Anschluss lautete die Prognose.

rodgau_2Irgendwo auf der A 3 so gegen 7:16 Uhr.

Planmäßige Ankunft

Unsere Autos waren zur Hälfte mit gesponsorter Ware von Hitschler beladen. Dies erlaubte uns, mit unseren Wagen bis an den Platz zu fahren und auszuladen. Es war einfach toll, wie begeistert die Kisten und Tüten von den Helfern und Organisatoren ausgeladen und angenommen wurden. “Süßkram geht immer!”

Neben diesen Sachen luden wir auch unsere Ausstattung ab, trugen alles zu dem anivsierten Standplatz (den gleichen wie letztes Jahr), parkten die Autos für die nächsten zwei Tage auf dem Besucherparkplatz (der noch ganz leer war, yeah!) und so langsam breitete sich in mir eine große Ruhe aus: Die erste Hürde – die der Anreise – haben wir überwunden. Neben der Rückfahrt die, die ich am meisten gefürchtet hatte.

rodgau_3Noch ist alles grau in Rodgau. Solange es nicht regnete, sollte uns alles recht sein. Leider war es die Tage vorher recht feucht, so dass uns beim Bezug unseres Schlafzeltes schnell herausstellte, was wir vergaßen: eine Bodenplane für die Isomatten und Co.
Wir hatten Glück: unser Zelt war – wie an der Teamleitersitzung im Vorfeld versprochen – genau gegenüber unseres Pavillons. Welch Luxus!

Dieses Jahr ergatterten wir auch eine vom Veranstalter gestellte Bierzeltgarnitur. Ob es daran lag, das wir früher vor Ort waren als letztes Jahr, weniger Teams gemeldet oder großzügiger geplant worden war?

Noch war der Himmel grau: Wo ist die Hitze, die die verschiedenen Apps, Radio- und TV-Berichte vorhersagten? Bei mir machte sich Erleichterung breit – denn wer rennt schon gerne (im Kreis), wenn die Temperatur deutlich über 21°C ist?

Irgendwann trudelten auch Sandra und Sören (unsere “Quasi-Ortsansässigen”) ein. Als der Teamfotograf des Veranstalters bei uns ankam, stand eine unserer Starterinnen leider immernoch im Stau um Karlsruhe.

rodgau_4Die Ruhe, die ich bisher verspürte, die Gelassenheit, weil bisher alles glatt gegangen ist, wich langsam der Nervosität. Um 11:00 Uhr konnten endlich die Leibchen und der Staffelstab abgeholt werden. Gegen 11:30 Uhr dann auch die Getränke aus dem Kühlwagen: Mineralwasser, Schorlen und – zu meinem Entsetzen – statt alkoholfreiem Weizenbier Malzbier.

Der Start um 12:00h rückte näher.

Es geht los!

Irgendwie schien es unwirklich – so lange haben wir auf diesen Tag hingearbeitet. Und jetzt ist er da: der Tag, an dem wir uns zu zehnt über die 400 Meter-Runden jagen wollten. JETZT ist es soweit.

Kurze Verwirrung am Start: ist das die richtige Richtung? Steht das Zielbanner dafür nicht falsch herum? Egal. Die Sonne brannte mittlerweile und ich wusste, diese zwei Stunden werden hart. Unsere Strategie: mein Vierer aus Carsten, Lisa, Ida und mir rennt die ersten zwei Stunden im “zwei Runden Rhythmus”. Für jeden 800 m flitzen, kurze Pause zum regenerieren und – ab gehts!

Die rote Asche staubte, setzte sich zuerst in den Schuhen, dann in den Socken und später bei der einen oder anderen auch in der Lunge fest. Meine optimalen Bedingungen sehen eindeutig anders aus. Aber ich lies mich nicht unterkriegen! Wir waren hier am Start, um als Team die 24 Stunden zu rocken, nicht um die Wertung zu gewinnen.

Irgendwann begann der Veranstalter, die Bahn zu bewässern. Dies war eine feine Idee, holte sich doch der eine oder andere Teilnehmer auch eine persönliche Dusche ab. Doch kam die Brause bei der 200 m-Markierung an, waren die ersten 100 Meter schon wieder ebenso staubig wie zu Beginn.

Mein Fazit der ersten zwei Stunden

6,4 km in 42:57 Minuten bei einer Herzfrequenz von im Schnitt 176. Mehr war nicht drin. Nicht nach drei Wochen Trainingspause, schon gar nicht bei dieser Hitze. Dennoch: es hat echt Spaß gemacht!

rodgau_5Unsere Zeit ist rum.

Ab unter die Dusche!

Um diese Zeit waren die Duschen noch warm, der Boden mit Schlappen begehbar. Irgendwie nutzten wir dieses Jahr andere Räumlichkeiten als im Jahr davor. Leider spielten Wetter und Putzplan gegeneinander: als ich nach meiner Nachtschicht unter die heiße Dusche hüpfen wollte, gab es weder heißes Wasser noch einen Flecken Boden, der nicht sandig-matschig war und man höllisch aufpassen musste, das einem nix auf den Boden fiel. Auch nach meiner Morgenrunde war es nicht besser, so dass ich das erneute Duschen auf daheim verschob. Zum Glück saßen in meinem Auto ja auch nur andere Läufer.

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Zurück am Pavillon – unserer Basis. Der Ort der Staffelstabübergabe und des wollüstigen Schlemmens. Ja – Schlemmen! Denn immer wieder hörte man aus unserem – und dem Nachbarzelt des Vegan Runner Teams – folgendes: “Ich weiß nicht, ob ich hier mehr laufe oder esse. So viele leckere Sachen! Das ist doch wahnsinn!”

Extravurst für Veganer

Zum einen lag es an den mitgebrachten Kuchen und Muffins einzelner Starter, aber zum allergrößten Teil verdankten wir die “Rundum Sorglos Verpflegung” dem Bioladen Haller. Bereits im letzten Jahr genossen die beiden veangen Teams den Service eines extra Verpflegungsbereiches im großen Mannschaftszelt. Das fand ich schon echt klasse.

Dieses Jahr wurde die Verpflegung noch einmal optimiert. Schaut euch einfach die Fotos an!

Gemeldet waren für Vegan Runners 10, bei uns 5 Veganer bzw. Vegetarier. Leider sind einige wegen Krankheit oder Verletzungen ausgefallen, so dass nicht alle am Start waren.

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Ich bin bei noch keiner Veranstaltung so gut verpflegt worden. Um den ganzen noch die Krone aufzusetzen: Der Verpflegungsstand befand sich … genau: an unseren Zelten! Nur wer eine Suppe wollte, konnte sich sein Schüsselchen bei uns mit Suppenmaultaschen füllen und diese im Verpflegungszelt auffüllen lassen. Frau Haller, das war einfach alles ne Wucht! Und ja: ich freu mich sehr, wenn ich den Nudelsalat nachkochen kann.

Doch eigentlich sind wir ja zum Laufen hier. Die Zeit bis zum nächsten Einsatz verging wie im Flug: Duschen, Essen, die nun endlich angekommene Christiane vernünftig begrüßen, etwas Luft holen und mit den anderen Plaudern. Zwischendrin hatte ich bei unseren Tagesgästen um eine kleine Extra-Tour auf dem Weg zu uns gebeten: Es wäre sehr lieb, brächten sie flüssige Nahrung und eine große Bodenplane für uns mit.

Auf in die zweite Runde

Plan: Jeder Erwachsene läuft 30 Minuten, dazwischen je zwei Runden von Ida im Sprint. Ging auf.  Und es lief! Vor allem näherte sich das Wetter immer mehr dem optimalen Laufwetter an: der Himmel bezog sich, hin und wieder tröpfelte es. Perfekt!

4 km in 30:31 Minuten bei einer HF von 166 – ist okay. Vegan Turtlerunner eben.

Besonders erfreulich: Nach meinen Runden waren Götz und Iris angekommen, meine Wunscherfüller und Shopping Queens 😉

rodgau_8Bier ist eben doch viel mehr Grundnahrungsmittel (für Läufer) als Wasser. Ganz sicher.

Ab 18:00 Uhr war wieder das andere Teil-Team am Start. Ich hatte Zeit zu beobachten, mit dem Besuch zu quatschen, ein bisschen die Beine hochzulegen.

Was macht man nur in der ganzen toten Zeit?

Letztes Jahr fand ich die Wartezeit zwischen den individuellen Laufeinheiten mitunter sehr lang. Mag am vorherigen Arbeiten und Zug fahren gelegen haben. Dennoch war diese Warterei eine meiner größten Sorgen in der Vorbereitung, deswegen bestand ich auf die Bildung zweier interner Teams. Aber auch, um jedem ein festes Fenster für den notwendigen Nachtschlaf zu bieten.

Für mich fühlte es sich richtig an. Aus den Rückmeldungen der anderen aus dem “Bunten Haufen” war es für alle eine gute Wahl. Wenn nicht: redet jetzt oder schweigt für ewig!

In der lauffreien Zeit konnte man bei den anderen Teams gucken gehen, eine Zeit lang an der Bühne vorn den Bands zuhören oder eben auch vor dem Schlafen gehen einen Cocktail trinken.

20:37 Start in die letzten Runde für diesen Tag: 4 km in 30:18, HF bei 168 im Mittel.

Wer mir auf Instagram folgt, hat sich sicher schon mit mir über die lustige Zahl auf der Uhr kurz vor 24:00 Uhr gefreut: 444 % des Tagesziels an Bewegung erreicht. Das hab ich nicht oft. Um nicht zu sagen: Bis zum 12.09.2015 stand das noch nie auf meiner Uhr. Natürlich kamen neben der Lauferei auf der Bahn kamen noch viele kleine Wege hinzu.

rodgau_912 Stunden des 24 Stunden Laufs Rodgau waren vorbei

“Die nächsten vier Stunden werden die härtesten.” so meine Gedanken kurz nach Mitternacht. Für jemanden wie mich, der gerne um 22:00 Uhr schlafen geht, dafür um sechs wieder aus den Federn springt, ist alles nach 24:00 Uhr echt schwer.

Gegen 22:30 h war das kleine Huhn ins Bett gebracht, das frühe Aufstehen, die Hitze und nun die Warterei machten mich mürbe. Auch die vielen Gespräche, die Musik und trotz der Aufteilung in Gruppen eine permanente “Hab acht!”Haltung forderten ihren Tribut. Mit Podcasts auf den Ohren, zwei Decken um mich gewickelt wartete ich auf meinen nächsten Einsatz gegen 0:30 Uhr.

Das war der fürchterlichste Lauf der ganzen Veranstaltung

Ich gehöre zu den Läufern, die unter Belastung extrem sensibel gegenüber Gerüchen, wechselnden Lichtverhältnissen und Temperaturen werden. Ich werde quasi mit jedem Schritt “sinnlicher”.

Stellt euch eine 400 Meter Bahn vor. An den langen Seiten stehen links und rechts der Asche Pavillons – die Camps der einzelnen Teams. Manch ein Team hat seinen eigenen Physiotherapeuten dabei, die Läufer werden massiert. Mit Öl. Leider ist das wenigste Öl duftfrei. Oder das Zelt ist mit vielen Kerzen beleuchtet – da ist hin und wieder auch eine Duftkerze dabei.
Auf der Stirnseite steht die große Bühne, auf der bis weit nach Mitternacht Live-Musik geboten wird. An der anderen kurzen Seite hat ein örtliches Team seinen Stützpunkt mit einer Musikanlage ausgestattet. Die in der Regel etwas anderes darbietet als die Stadionanlage.
Neben dem Stadion befindet sich der Kunstrasenplatz, welcher mit seiner Flutlichtanlage hin und wieder einen Teil der Bahn beleuchtete (ich hab den Algorithmus hinter “Flutlicht an” und “Flutlicht aus” leider nicht verstanden). Manch ein Zelt hatte ein Stroboskoplicht, an der Strecke lauerten Fotografen mit ihren Blitzen.

Meine erste Runde am neuen Tag lief somit eher mittelprächtig: 6,40 km in 1:00 h bei einer ruhigen HF von 141. In Summe war vor dem Schlafangehen die HM-Distanz noch nicht ganz erreicht worden.

Wenn man erst beim ins Bett kriechen bemerkt, das man den falschen Schlafsack (nämlich den kürzeren der beiden gleich aussehenden) dabei hat. Aus der aufblasbaren Matratze seit dem Mittag fast alle Luft entwichen ist. Man diesen Mangel mit Körperspannung auszugleichen sucht statt erneuten Aufblasens zugunsten des Schlafes der anderen Zelter. Irgendwann die Blase meint, es sei vielleicht doch klüger, nochmal ins Waschhaus zu gehen.

Dann weiß man ganz genau:

Ich bin kein Camper

Zum Glück schaute ich auf dem Rückweg vom Waschhaus noch bei unsrem Pavillon vorbei und durfte mir dann Vanessas Schlafsack borgen. Die Hiobsbotschaft, das Carstens Knie plötzlich nicht mehr wollte und er nun für den Rest der Veranstaltung nicht mehr laufen könne nahm ich wohl wahr, aber nicht auf. Ich schlich ins Zelt zurück und fand tatsächlich für ein paar Stunden in den Schlaf.

Es war ja nicht so wichtig, ob ich um acht schon wieder startklar war. Denn dann käme Petra, die die nächsten zwei Stunden gerne für uns Laufen wollte.

7:28 h – Guten Morgen zusammen, die Sonne scheint! Habt ihr gut geschlafen – äh seid ihr gut gelaufen?

Ein Blick in die Runde: etwas müde, aber dennoch motivierte Gesichter leuchteten mir unter dem Dach entgegen. Ich schaltete das Smartie wieder ein – und erschrack: Wir brauchen einen Plan B für die nächsten Stunden. Unserer Läuferin geht es nicht gut, sie wird nicht um 08:00 h die Ablösung stellen. Kurze Panik, zumal in der Nachtschicht ja auch schon Ausfälle ausgeglichen werden mussten. Aber: wir schaffen das ganz sicher!

Mal eben die anderen aus der ersten Gruppe geweckt mit der Ankündigung: Nix mit weiterschlafen, ihr dürft endlich wieder laufen!

Zwischenzeitlich wurden Croissants geliefert – vegane Croissants! Verflixt, noch ganz warm – und ich muss los, rennen.

Zwischen 8:00 und 10:00 Uhr liefen wir in 800 m Einheiten. Für mich waren es 4 Runden mit einer Pace von 7:26 und einer konstanten, mittleren Herzfrequenz von 158. Es lief locker. Leicht. Mit der Sonne auf dem taunassen Grass, so langsam erwachenden oder wieder eintreffenden Läufern um uns herum. Die Stimmung war – ja, trotz des sportlichen Umfeldes – idyllisch.

 

rodgau_10Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf kurze Einheiten. Es schien jedoch auch so, als hätte der überwiegende Teil der Gruppe nix dagegen, wenn einer von uns etwas länger liefe.

Schon auf den kurzen Runden plauderte ich mit der Zahnfee, der einzigen weiblichen Einzelläuferin im Startfeld. Da hatte sie schon ihren “doppelten Marathon” hinter sich.

Die letzte zwei Stunden waren angebrochen

Nur noch zwei Stunden oder noch zwei Stunden? Diese Frage mag dann jeder für sich beantworten. Ich befand mich irgendwo dazwischen. Doch: mir fiel das Laufen leicht. Ich lief einfach immer weiter, einige Runden mit der Zahnfee, die sich über das mitziehen freute. Und ich freute mich, die Berichte eines Einzelstarters zu hören.
Komischerweise lief es sich jetzt – mit Plaudern und deutlich weniger Schlaf als in der Nacht zuvor – deutlich besser.

Nach 46:24 Minuten überlies ich nochmal den Anderen die Bahn – hatte ich mir doch fest vorgenommen, auch die letzte viertel Stunde noch zu laufen. 5,6 km bei HF 153 waren es.

11:42 Uhr

Auf in die letzte Einheit! Schien bisher die Sonne, zog es sich nun so langsam aber sicher zu. Es begann zu tröpfeln. Passend zu meiner Stimmung. “Wie? Jetzt schon vorbei? Wo sind die 24 Stunden hin?”

Einige Teams legten sich noch mal richtig ins Zeug: Wechsel der Läufer nach jeder Runde, perfekte Staffelübergaben… einfach genial, wie eingespielt die meisten waren! Es macht zwar echt  keine Freude, permanent überrundet zu werden (vor allem, wenn du selbst das Gefühl hast, aus dem letzten Loch zu pfeifen). Aber ich bin begeistert von den Teams die angetreten sind, zu gewinnen!

Immerhin ist dieser Lauf auch ein Spendenlauf: je nach Spender wurde nach Runden oder eine pauschale gegeben. Mal “nur” für die Gute Sache, mal für die Leistung oder im Namen eines Teams. Mal waren die Spenden mit (mehr oder weniger) lustigen Aufgaben oder Bedingungen verknüpft. Beispiele? “Laufe eine Runde im Häschenkostüm” oder “Finde 1,00 € pro Runde, dann spenden wir auch 1,00 € pro Runde von 12:00 bis 12:00h”. Letzteres für ein Team, welches am Ende mit 907 Runden gewann.

Kurz vor 12:00 Uhr – die Zuschauerränge wurden dichter, es wurde nochmal darauf hingewiesen, das noch einige Teams um Runden kämpfen und bitte nur ein Läufer pro Mannschaft auf der Bahn sein möge. Blick auf die Uhr: wenn ich jetzt etwas schneller werde, schaffe ich noch zwei Runden ganz. Komm schon, das schaff ich auch noch! … Zwei Runden … fixer als eher… wie, ich hab immer noch Zeit bis zum Ende? Und nur noch knapp 300 m? Verflixt, das könnte… sollte… das schaff ich auch noch! Auch wenn wir nicht vorn liegen, jede Runde zählt! Und hej, ich hab es geschafft! Kaum über die Matte, schon kam der “Schlusspfiff”.

Lustigerweise war ich auf gleicher höher mit der Zahnfee und dem Schlafwandler, wir liefen gemeinsam locker weiter… und zum Glück trug ich die Sonnenbrille – denn irgendwie war ich total glücklich, mit “We are the Champions” kullerten die Freudentränen.

Geschafft!

Der Bunte Haufen ist mit 526 ganzen Runden glorreich auf dem vorletzten Platz der Teamwertung gelandet.
Eine Gruppe, die sich aus Startern vom letzten Jahr (Vegan Turtlerunners & Friends), den Mondscheinrunläufern aus Neuss und deren Freunden zusammensetzte.

Carsten, Christiane, Ida, Ina, Lisa, Petra, Sandra, Sören und Vanessa – ihr ward einfach super! Mich hat es sehr gefreut mit euch zusammen unterwegs zu sein.

Auch der Abbau war ruckzuck erledigt. Der Schauer kurz vor Schluss hätte zwar nicht sein müssen (wer packt schon gerne nasse Zelte ein?), aber es lief alles reibungslos.

Da wir alle heim wollten, war der Plan, die Siegerehrung sausen zu lassen. Lustigerweise war Sandra gerade vor der Bühne als wir aufgerufen wurden, so dass wir unsere Urkunden doch noch mit nach Hause nehmen konnten.

Die Fahrt nach Hause gestaltete sich schwierig. Ich merke, wie ich müder wurde, mir die Augen zufielen. Zusammen mit dem Dauerregen auf der Autobahn war das keine gute Kombination. Also an der nächsten Raststätte raus, die Mitfahrer zum Kaffee holen geschickt und für ein paar Minuten die Augen geschlossen. Durch Gewitterdonnern geweckt worden – äh, ne, das war nur die Schiebetür meines Autos, die mit Schwung geöffnet (oder geschlossen?) wurde.

Wieder daheim schnell alle Sachen aus dem Auto, einen Teil umgeladen in den Wagen von Carsten, der noch am selben Tag zurück nach Bremerhaven fahren musste. Die verstaubten und stinkigen Schuhe in die Waschmaschine.

Angekommen.

rodgau_11Alt sind wir an diesem Abend nicht mehr geworden, Ida und ich. Wir beide sind nach einer heißen Dusche und einer warmen Mahlzeit mit müden Beinen und einem Kopf voller schöner Erinnerungen ins Bett gefallen.

Nächstes Jahr bin ich ganz bestimmt wieder dabei.

Ob im Team oder als Einzelstarter, das warten wir mal ab. Schliesslich haben die Gespräche mit anderen Läufern die eine oder andere Saat gelegt.

Möchte vielleicht jemand von seinen Erfahrungen zum “Langen Kanten” beim Rennsteiglauf berichten? 2017 ist da sicher noch ein Startplatz für mich frei.

 

 

 

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