Mein erstes Mal: Angst beim Laufen

Wie man nach einer Schulveranstaltung mit Übernachtung am darauf folgenden Tag seinen langen Lauf schafft? Mit Plan, den man nicht einhält. Mit einem Zeitfenster, welches vom Wetter begrenzt wird. Und am Ende wird dann doch abgekürzt, weil mich auf dem Feld plötzlich eine fiese Angst ansprang.

Doch von vorn:

Gestern war das Abschiedsfest der 4.Klässler unserer Klasse. Bei uns am See, mit anschließender Pyjamapartydort im Clubhaus. Wie es so ist: spät schlafen, zu früh wach werden, wieder einschlafen und dann verschlafen. Ist halt so.

Nur der Termin: 9:00 h laufen – der war damit nicht zu halten. Schade, denn das Wetter war echt optimal: leicht grauer Himmel, um die 17° C und leichter Wind, ein paar Regentropfen.

Leider zog sich das aufräumen, Sachen sortieren, wieder auspacken… ein langes Weilchen. Als ich dann endlich soweit war: Regen. Doofer Regen, der die Motivation wegspülte und dem Schweinehund den Weg bereitete. Na gut, dann erledigst du auf diesem Weg jetzt erst mal alles mit dem Auto. Der Regen wurde schwächer, ich lies mich unterwegs absetzten – und lies mich erst mal bei einer Freundin auf einen Kaffee einladen. Und ein Wasser. Und noch ein Wasser… der Himmel wurde heller, dann blauer… und es wurde: warm. so richtig. Zumindest für mich war es schon zu heiß, dazu die hohe Luftfeuchtigkeit. Suboptimal. Aber:

Heute steht doch laufen auf dem Plan! Also beweg dich!

Schweren Herzens von der Terrasse loesgeeist, Podcast an und los. Dank der Überschwemmungen der letzten Tage erst mal an der Straße lang. Noch bei einer Freundin eine Karte in den Briefkasten geworden, rauf auf den Deich. Super: Kaum ist die Sonne da, ist es in Zons rappeldickevoll. Alle Leute mit mindestens eine Hund unterwegs. An der langen Leine, wohlgemerkt. Wie ich das liebe. Die Gedanken schwirrten schon wieder in der Negativspirale “Hätte ich nicht den Wecker stellen können? Wäre es morgens nur alles schneller gegangen! Der Regen war doch besser als das hier jetzt!” Irgendwie hab ich es dann aber doch geschafft: “Hej, heute sind hier aber viele Schaafe am Deich unterwegs! Sind es dieses Jahr mehr Wildblumen oder bin ich letztes Jahr nur nicht in dieser Jahreszeit hier gewesen? Ach komm, lauf diese Ecke auch noch, da hinten wird der Himmel wieder grauer, leichter Wind kommt auf!”

Merk dir die Stelle, wo jetzt die Brombeeren blühen, da musst du zur Reife nochmal vorbei. Brombeeren gehen bei mir nur frisch, noch leicht sauer, aber dafür sonnenwarm. Anders mag ich sie nicht…

Der Himmel wurde immer dunkler, der Wind immer stärker. Yeah! Endlich werden die Beine lockerer, es läuft sich runder. Ein paar Kilometer weiter setzte dann auch leichter Sommerregen an. Das beflügelte. Kaum noch Menschen unterwegs. Im Podcast ein Feature über Gaudi. Spannend. Läuft bei mir.

RUMS.

Äh, Moment mal: Was war das? Vor mit der Himmel zwar grau, aber eben hellgrau – ich drehe mich um: eine dicke, schwarze Wand. Super. Genau hier, an genau dieser Stelle muss mich das Gewitter erwischen. In jede Richtung gute zwei Kilometer zu einem Unterstand. Nur Feld, Strommasten und ein paar Bäume. Richtig tolle Voraussetzungen für ein enstpanntes “Komm, die paar Kilometer noch!” Nicht? Genau.

Mir rutschte das Herz in die Hose.

Was mach ich denn nun? Auf den Boden in die Pfütze werfen? Zurück laufen? Oder einfach weiter laufen? Wo ist das nächste Haus? Oh, die Sonnenbrille …  brauch ich jetzt ja erst mal nicht mehr. Voller Tropfen, schnelle mal einstecken. Sonst seh ich gar nix mehr.

Mich für: So schnell wie möglich nach Hause, egal ob es dann keine 15 Kilometer werden… ich hab Schiß, ich will heim. Gas geben… Nasse Füße… och nee. Der Rest ist schon lange nass, aber diese Pfütze brauchte ich nicht auch noch. Wieder rumst es. Immer mal wieder. Und immer aus einer anderen Ecke, so daß ich auch keine “Zugrichtung” für das Gewitter ausmachen konnte. Mist, also doch die (kleine) Steigung hoch… und natürlich knallt es kurz vorher nochmal so richtig, das ich da auch noch wie bekloppt hochrenne…. Jappsend oben angekommen ist der Regen weg, aber es donnert immer noch – mal dichte dran, mal weiter weg. Nun noch ein Kilometer bis nach Hause: Unterstellen? Weiterlaufen? Mir war nicht wohl, aber ich bin nach Hause gelaufen.

Angekommen.

Alle Klamotten abgeschält und ab unter die Dusche. Kalt war mir nicht. Aber irgendwie musste das klamme Gefühl abgewaschen werden, der Kopf wieder runterkommen. Nee, das brauche ich nicht nochmal. Gewitter ist für mich das schlimmste Wetter. Ein gutes: Die letzten drei Kilometer waren im Schnitt eine Minute schneller als alle davor. Seltsamerweise wurde ich tatsächlich überrascht. Aller Berichte im Radio bezogen sich auf den Niederrhein und die Eifel, für uns hab ich nur “Regenschauer” wahrgenommen.

Daher gleich erst mal in die Küche und etwas für die Seele (und den Hunger, der sich jetzt auch einstellte) tun: Griesbrei kochen. Dieses Mal mit dem Alnatura Mandel Drink.

griesbrei

Tut gut. Dieser Greisbreis ist Teil einer Experimente-Reihe:

Welcher Pflanzendrink ist am besten für klassische milchbasierte Süßspeisen?

Bei den gekauften Produkten liegt derzeit vorn: Soya Vanille von dm. Aber ich bin ja auch erst bei Test Nummer drei angekommen. Was sind eure Erfahrungen? Tips? Aktuelle liegt selbstgemachter Mandeldrink ganz vor bei den Empfehlungen bei Facebook. Ich werde es bald probieren. Ganz sicher.

Nun werde ich den Abend ruhig ausklingen lassen und wünsche einen krönenenden Wochenendabschluß. Ob mit oder ohne Fußball – ganz egal, Hauptsache ihr lasst es euch gut gehen!

P.S.: Ganz besondere Grüße gehen heute an Petra, die ihr Projekt “Marathon vor dem 40. Geburtstag” erfolgreich abschließen konnte. Und danke an ihren Gatten Stefan, der sich so wahnsinnig toll um einfach perfekte Rahmenbedingungen für dieses rein private Rennen gekümmert hat. Herzlichen Glückwunsch ihr zwei!

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